Harry Potter und der Feuerkelch (Film)
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Harry Potter und der Feuerkelch ist ein Fantasyfilm und die Verfilmung des gleichnamigen Bestseller-Romans der englischen Autorin Joanne K. Rowling aus dem Jahr 2005 unter der Regie von Mike Newell. Die Weltpremiere war am 6. November 2005 in London. In Deutschland und Österreich startete er am 16. November 2005. Dieser vierte Teil der Harry-Potter-Reihe spielte weltweit über 890 Mio. US-Dollar ein und belegt Platz elf auf der Liste der weltweit erfolgreichsten Filme und mit über 7,9 Mio. Zuschauern Platz 24 auf der Liste der erfolgreichsten Filme in Deutschland (Stand: April 2008).
Handlung
Der Film Harry Potter und der Feuerkelch ist der bislang umfangreichste Film der Harry-Potter-Reihe. Die Idee, aus dem Buch zwei Filme zu machen, lehnte Regisseur Mike Newell strikt ab. So wurden, um den Rahmen eines Spielfilms nicht zu sprengen, einige Figuren und Szenen aus der Handlung gestrichen.
Der vierte Teil steht ganz im Zeichen internationaler Wettbewerbe. Die Weltmeisterschaft im Quidditch steht an, und in Hogwarts werden zwei ausländische Schulen zum Trimagischen Turnier erwartet.
Alle warten begierig auf die Wahl der Kandidaten – von jeder Schule einer –, die gegeneinander antreten werden, doch zur Verwunderung aller wird Harry, der eigentlich viel zu jung ist, vom Feuerkelch als vierter Teilnehmer bestimmt.
Nun muss sich Harry mit Drachen und Unterwasserwesen auseinandersetzen und sich durch ein riesiges Labyrinth kämpfen. Er kommt einem Komplott des bösen Magiers Voldemort auf die Spur, der wieder einmal versucht, zu alter Stärke zu gelangen.
- siehe auch Harry Potter und der Feuerkelch
Musik
Die Filmmusik wurde bei diesem Film nicht mehr von John Williams, der die Musik zu den ersten drei Filmen geschrieben hat, sondern von Patrick Doyle eingespielt. Dieser hat sich dabei allerdings an Williams' Vorlagen orientiert. Der Soundtrack lässt jedoch Teile von Williams' eingängigem Thema vermissen, das mittlerweile zu einem der bekanntesten Filmthemen geworden ist. Der Regisseur des darauffolgenden Films (Harry Potter und der Orden des Phönix), David Yates, verscherzte es sich mit John Williams, der daraufhin seinen Vertrag mit Warner Brothers kündigte. Da dies schon vor Harry Potter und der Feuerkelch geschah, steuerte Williams die Musik nicht bei.
Die Zauberer-Rockband Weird Sisters, die beim Weihnachtsball aufspielt, wurde mit Jarvis Cocker, dem Frontmann von Pulp, sowie Phil Selway und Jonny Greenwood, Schlagzeuger und Gitarrist von Radiohead, besetzt. Das Auftreten der Band wurde von Rowling abgesegnet. Die im Film verbliebene Sequenz ist deutlich kürzer. Eine ungeschnittene, rund zwei Minuten lange Version mit einer besseren Überleitung von den Walzerpaaren sowie dem unfreiwilligen Stagediving Professor Flitwicks (Warwick Davis) zu dem Rock-Gig ist allerdings auf der Doppel-DVD-Edition sowie der HD DVD und Blu-ray-Ausgabe enthalten.
Kritiken
Trotz der umfangreichen Kürzung, die insbesondere die Geschehnisse um die Quidditch-Weltmeisterschaft betreffen, wurde aus dem zugehörigen Buch ein verständlicher Film gemacht. Der Film sollte laut Regisseur kein Kinder- oder Märchenfilm werden, sondern ein Thriller, wofür das Buch auch bestens geeignet sei. In dem Film wird das gefühlsmäßige Dilemma zwischen Harry und Ron, der ihm die Teilnahme am Trimagischen Turnier neidet, und zwischen den Jungs und Mädchen im Vorfeld des Weihnachtsballs verdeutlicht.
Auch wenn, wie oben bereits erwähnt, der Anfang stark gekürzt wurde und die beiden Hauselfen Dobby und Winky gänzlich wegfielen, ließen es sich Drehbuchautor Steve Kloves und Regisseur Mike Newell nicht nehmen, einige amüsante Szenen hinzuzufügen. So ist der Tanzkurs in der Vorbereitung des Weihnachtsballs eine komplett neue Erfindung, deren Komik aber gerade durch die Wiedererkennung klassischer Verhaltensmuster zwischen pubertierenden Jungs und Mädchen funktioniert.
- „‚Harry Potter und der Feuerkelch‘ ist eben nicht nur ein Gruselfilm, sondern erzählt auch eine andere Geschichte: die der leidenden, pubertierenden Teenager. Die seltenen Momente, die die Beziehung der Protagonisten untereinander behandeln, sind liebevoll und zum Brüllen komisch. Tanzstunden sind für Jungen eine Qual, und dann noch mit der alten Lehrerin – schlimmer geht’s nicht. Die erste Liebe ist unbeholfen, aufregend und irgendwie lächerlich – Regisseur Newell versteht es, diesen Zustand umzusetzen. Treue Potter-Film-Fans haben im Übrigen große Freude an den körperlichen Veränderungen der Hauptdarsteller – die breiten Kreuze, die Muskeln und der beginnende Bartwuchs sind deutlich sichtbar. Immerhin hatten Daniel Radcliffe und Co. seit dem ersten Film fünf Jahre Zeit, zu wachsen.“ – Stern [1]
- „Während seines vierten Jahres auf der Zauberschule Hogwarts muss Harry einige lebensgefährliche Prüfungen überstehen. Das wird zum Teil so drastisch gezeigt, dass Kinder in diesem Film rein gar nichts verloren haben.“ – Cinema [2]
- „Magische Kelche, feuerspeiende Drachen, böse Zauberer – alles schön und gut. Was aber könnte verhexter sein als die Pubertät? In Mike Newells Adaption des vierten Harry-Potter-Bandes kämpft der Jungmagier für Liebe und Anerkennung – und gegen sein Image. “ – Spiegel [3]
Auszeichnungen
Preise:
- 2006: BAFTA-Award für Stuart Craig in der Kategorie Bestes Produktionsdesign
- 2006: Empire-Award für die gesamte Harry-Potter-Filmreihe
- 2006: DIVA-Award - Der Deutsche Kinopreis (Publikumspreis)
Nominierungen:
- 2006: Oscar-Nominierung für Stuart Craig und Stephanie McMillan in der Kategorie Ausstattung
- 2006: BAFTA-Award-Nominierung in den Kategorien Visuelle Effekte und Bestes Make-up und Haardesign
- 2006: Empire-Award-Nominierung in den Kategorien Bester britischer Film und Bester Sci-Fi-/Fantasy-Film
Wissenswertes
Für die umfangreichen Tauchszenen musste Daniel Radcliffe tauchen lernen und rund einen Monat jene Szenen in einer sechs Meter tiefen Bluescreen-Tauchbox filmen. Zum Abschluss dieser separaten Dreharbeiten bekam er von den Tauchlehrern ein Tauchlogbuch geschenkt, in dem fein säuberlich die ca. 42 Stunden Tauchgänge verzeichnet waren.
Die Spezialeffekte kommen von ILM (Industrial Light and Magic).
Schwierigkeiten gab es bei der Aussprache des Wortes „Durmstrang“. Während Rufus Beck in seinen Hörbuch-Versionen die englische Aussprache bevorzugt, nimmt der Synchronsprecher von Dumbledore in den Filmen die deutsche. Ähnlich verhält es sich bei der Aussprache von Professor Snapes Vornamen „Severus“. Dumbledore betont im Film die erste Silbe, während Rufus Beck in den Hörbüchern die zweite Silbe stärker betont. Letzteres erscheint jedoch logischer, da es zur Aussprache des englischen Wortes „severe“ passt, welches übersetzt etwa streng, rau oder ernst bedeutet; es könnte sich aber auch auf das lateinische Wort "severus" beziehen, welches man genauso ausspricht und dasselbe wie severe bedeutet.
Nach dem Abspann ist kurz der Schriftzug "Mary Selway 1936-2004" zu sehen, der einen Nachruf an die noch während der Dreharbeiten an Krebs verstorbene Casting-Direktorin des Filmes darstellt.
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Literatur
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